Programmnotizen
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Gustav Holst - Second Suite in F for Military Band, Op. 28
Gustav Holst, einer der bedeutendsten englischen Komponisten des frühen 20. Jahrhunderts, komponierte die "Second Suite in F for Military Band, Op. 28" im Jahr 1911. Veröffentlicht wurde dieses Werk erst zehn Jahre später im Jahr 1922 und zählt heute zu den wichtigsten und meistgespielten Kompositionen für Blasorchester.
Die Suite besteht aus vier Sätzen, die jeweils auf traditionellen englischen Volksliedern und Tänzen basieren: - Marsch:
Der erste Satz beginnt mit einem majestätischen Marsch, der die Volkslieder “Morris Dance”, “Swansea Town” und “Claudy Banks“ kombiniert und mit kräftigen Rhythmen und eingängigen Melodien überzeugt. - Lied ohne Worte:
Es folgt ein lyrischer und gefühlvoller Satz, der auf dem Lied "I'll Love My Love" basiert. Die sanften Harmonien und die ausdrucksstarke Melodie verleihen diesem Satz eine tiefe Emotionalität und einen intimen Charakter. - Lied des Schmieds:
Im dritten Satz geht es wieder rund! Denn er basiert auf dem Volkslied "The Song of the Blacksmith" und zeichnet sich durch einen markanten Rhythmus und die klangliche Nachahmung von Hammerschlägen aus. Diese kraftvolle Musik fängt die Essenz und Robustheit der Schmiedearbeit ein. - Fantasie über den Dargason:
Der abschliessende Satz ist eine komplexe und lebhafte Fantasie über die Volksmelodie "Dargason". Holst kombiniert dieses Thema meisterhaft mit "Greensleeves", einem der bekanntesten englischen Volkslieder.
Jeder Satz hat seinen eigenen Charakter und seine eigene Stimmung, die von fröhlich und lebhaft bis hin zu melancholisch und nachdenklich reichen. Die Verwendung von Volksliedern gibt der Musik eine starke Verbindung zur englischen Kultur und Tradition. Holsts meisterhafte Orchestrierung und innovative Harmonien machen diese Suite zu einem dauerhaften Favoriten für das Publikum und Orchester gleichermassen. Es ist ein Werk, das sowohl die technischen Fähigkeiten der Musizierenden als auch ihre Fähigkeit zur musikalischen Ausdruckskraft herausfordert.
Amilcare Ponchielli - Capriccio per Oboe
Amilcare Ponchielli (1834–1886), ein italienischer Komponist des 19. Jahrhunderts, ist vor allem durch seine Oper "La Gioconda" bekannt. Doch auch seine Instrumentalwerke, darunter das "Capriccio per Oboe", zeugen von seiner meisterhaften Beherrschung musikalischer Formen und Ausdrucksmöglichkeiten.
Das "Capriccio per Oboe" ist ein wunderbares Beispiel für Ponchiellis Fähigkeit, Virtuosität und melodischen Reichtum zu vereinen. Ursprünglich wurde das Werk in den 1850er Jahren für Oboe und Klavier komponiert und wurde erst etwa drei Jahre nach Ponchiellis Tod veröffentlicht. Später wurde das Stück auch für andere Besetzungen arrangiert und ist seither ein fester Bestandteil des Oboen-Repertoires.
Das Stück ist im Wesentlichen ein Opernthema mit mehreren Variationen und enthält Arien, rezitativähnliche Übergänge, Abschnitte ruhiger Lyrik und radikale Stimmungswechsel.
Die Struktur des Stücks ist wie folgt: - Allegro non tanto
- Andante
- Allegro
- Allegretto moderato
- Variationen
- Finale
Durch seine abwechslungsreiche Struktur ist dieses Werk eine eindrucksvolle Demonstration der klanglichen und technischen Möglichkeiten der Oboe.
Frank Ticheli - Blue Shades
“Blue Shades” ist ein Stück des zeitgenössischen, amerikanischen Komponisten Frank Ticheli, der besonders für seine Blasorchesterwerke bekannt ist. Das Werk wurde 1997 komponiert, ist stark von der Blues-Musik beeinflusst und eines seiner bekanntesten und meistgespielten Stücke. Es zeigt Tichelis tiefen Respekt und Liebe zur amerikanischen Musiktradition. Obwohl es nicht buchstäblich ein Blues-Stück ist (es gibt keine einzige 12-Takt-Blues-Progression), sind “Blaue Noten” (verminderte Terzen, Quinten und Septimen), Blues-Harmonien, Rhythmen und melodische Idiome im gesamten Werk präsent.
Das Stück ist in verschiedene Abschnitte unterteilt: - Zu Beginn und am Ende des Stücks gibt es Abschnitte, die einige der Klischees aus der Big-Band-Ära parodieren, nicht als Spott dieser Konventionen, sondern als Hommage.
- Ein langsamer und leiser Mittelteil erinnert an die Atmosphäre eines dunklen, verrauchten Blues-Lokals.
- Ein ausgedehntes Klarinettensolo, das gegen Ende gespielt wird, erinnert an den heissen Spielstil von Benny Goodman und leitet eine Reihe von “heulenden” Blechbläserakkorden ein, die an die Zugpfeifeneffekte erinnern, die in dieser Ära häufig verwendet wurden.
"Blue Shades" ist ein meisterhaftes Beispiel für Frank Tichelis Fähigkeit, traditionelle amerikanische Musikstile mit zeitgenössischer Konzertmusik zu verbinden. Das Stück ist sowohl eine Hommage an die Vergangenheit als auch ein Ausdruck moderner musikalischer Sprache.
Rolf Rudin - Der Traum des Oenghus Teil 1 (1993/94) op. 37
“Der Traum des Oenghus Teil 1 (1993/94) op. 37” des deutschen Komponisten Rolf Rudin wurde von der keltisch-irischen Mythologie inspiriert und ist ein zweiteiliges musikalisches Gedicht. In der gleichnamigen Sage erscheint dem Königsohn Oenghus nachts im Schlaf ein flötenspielendes Mädchen, in das er sich verliebt. Dieses musikalische Gedicht versucht, diese Geschichte in Musik zu übersetzen und die Emotionen und Ereignisse der Sage zu erfassen. Die Uraufführung des ersten Teils fand am 9. April 1994 in Trossingen statt. Das Stück ist bekannt für seine emotionale Tiefe und Komplexität und bleibt ein zentrales Werk im Repertoire der sinfonischen Blasmusik.
Alfred Reed - El Camino Real (A Latin Fantasy)
“El Camino Real (A Latin Fantasy)” von Alfred Reed für symphonisches Blasorchester basiert auf den traditionellen Akkordfolgen spanischer Flamenco-Gitarristen, die Reed in eine lebendige und kraftvolle Fantasie umgewandelt hat. Es enthält lateinamerikanische Elemente und ist bekannt für seinen feurigen Stil und brillante Spielweise.
Der Name des Stücks "El Camino Real" (Der Königliche Weg) bezieht sich auf eine historische Strasse, die sich durch Kalifornien erstreckt und die frühen spanischen Missionen miteinander verband. Diese Strasse symbolisiert in Reed's Werk eine Reise durch die reiche und vielfältige musikalische Landschaft Lateinamerikas.
Rossano Galante - Sailing with Whales
“Sailing with Whales” ist ein Werk des amerikanischen Komponisten Rossano Galante. Es ist ein majestätisches Werk, das heroische Blechbläserfanfaren, weite melodische Linien, lyrische Themen und energische, rhythmische Ostinati aufweist. Die Musik entführt das Publikum auf eine bewegende Reise durch die Ozeane, begleitet von den eindrucksvollen Klängen der Wale.
Während zu Beginn des Stücks die tiefen Register des Orchesters eine zentrale Rolle spielen, bei der Darstellung der ruhigen und kraftvollen Meeressäuger, entfaltet sich bald ein lebhaftes Hauptthema, dass die Bewegung und das Spiel der Wale im Wasser musikalisch darstellt. Die sanften und fliessenden Melodien im Mittelteil des Stücks erinnern an die Schönheit und Anmut der Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum, bevor das Stück in einem triumphalen Finale endet.
"Sailing with Whales" ist mehr als nur eine musikalische Darstellung von Walen und dem Meer; es ist eine Hommage an die Schönheit und das Wunder der Natur. Galantes geschickte Verwendung von Instrumentation und seine Fähigkeit, emotionale Tiefe zu erzeugen, machen dieses Stück zu einem regelrechten Erlebnis.
80er Jahre KULT (tour) (arr. Thiemo Kraas)
“80er Jahre KULT (tour)” ist ein Medley, arrangiert von Thiemo Kraas, welches eine Auswahl an populären deutschsprachigen Liedern aus den 1980er Jahren enthält. Diese Ära, auch bekannt als “Neue Deutsche Welle”, war geprägt von einzigartigen musikalischen Stilen, die bis heute grossen Einfluss auf die Pop- und Rockmusik haben. Die ausgewählten Lieder haben einen richtigen Kultstatus und laden auf eine nostalgische Reise durch die unvergesslichen Hits dieser Zeit ein.
Das Medley enthält die folgenden fünf Hits: - “Skandal im Sperrbezirk” (Spider Murphy Gang)
- “Ohne dich (schlaf´ ich heut Nacht nicht ein)” (Münchener Freiheit)
- “1000 und 1 Nacht (Zoom!)” (Klaus Lage Band)
- “Sternenhimmel” (Hubert Kah)
- “Rock Me Amadeus” (Falco)
Thiemo Kraas hat es geschafft, sehr nah an den jeweiligen Originalen zu bleiben und den Titeln zugleich seine eigene Handschrift zu verleihen.